Murmeltiere auf der Bachlalm - Zeit für den Winterschlaf

Kleine Bergbewohner ganz groß

Im Juni 2025 durfte ich gemeinsam mit Silvia Schneider und Armin Assinger für die Sendung „Ein Sommer in Österreich“ vor der Kamera stehen. „Mein Spot“ war die Bachlalm, wo ich als Murmeltierflüsterin über die süßen Erdbewohner erzählen durfte. Selbstverständlich habe ich mich bestens über die Manggei – so wie wir in Filzmoos sagen – informiert und sämtliche Informationen gesammelt.

Wusstet ihr zum Beispiel, dass Murmeltiere nichts trinken?
Oder dass sie im Winter 6-7 Monate nur schlafen?
Nein!? Dann könnt ihr in diesem Beitrag bestimmt viel Neues und Interessantes über diese Tiere erfahren. Ich möchte euch nämlich in diesem Blogbeitrag einen kleinen Einblick über die Manggei geben. Seid also gespannt! 😉

Es pfeift auf der Bachlalm!?

Aber fangen wir von vorne an, im Frühling, wenn auf der Bachlalm wieder Leben einkehrt.
Denn mit dem Einsetzen der warmen Frühlingssonne - meist zu Ostern - erwachen die schlauen Erdbewohner und begeben sich aus ihrem Bau. Erstes „to do“ nach dem Winterschlaf: Es wird alles ausgemistet und der Bau neu ausgestattet. Die Murmeltiere sind tagaktiv und verbringen den Großteil des Tages damit, in der Sonne zu ruhen oder nach Nahrung zu suchen. Zu hohe Temperaturen können sie jedoch schlecht vertragen, so ziehen sie sich in der warmen Jahreszeit während der Mittagshitze bevorzugt in ihren Bau zurück. Wer also ein Alpenmurmeltier beobachten will, tut dies am besten in der Früh.

Im Mai beginnt die Paarungszeit der Murmeltiere.

Da Murmeltiere nur eine sehr kurze Tragezeit von 1 Monat haben, kommen Ende Juni / Anfang Juli die Jungen zur Welt. Sie sind bereits mit einem Jahr geschlechtsreif, werden aber leider selten älter als 5 Jahre.
Was ihr bestimmt auch nicht über die Manggei wusstet ist, dass sie wahre Architekten sind und es eine genaue Anordnung der Bauten gibt. Das Loch, also der Eingang, ist immer nach unten ausgerichtet, damit kein Wasser in den Bau gelangen kann. Neben dem Hauptbau gibt es noch zahlreiche Scheinbauten und etliche Fluchtwege. Auch ein ausgeklügeltes Be- und Entlüftungssystem ist vorhanden, und es wird sogar ein eigener Bau als Toilette vermutet.
Wenn der Herbst langsam in den Winter übergeht und die Bergwiesen unter einer dicken Schneedecke verschwinden, ziehen sich auch die Murmeltiere in ihre unterirdischen Bauten zurück. Während der Sommermonate haben sie eine Art Pfropfen (halbgroßer Fußball) gebaut, mit dem sie im Herbst den Bau schließen. Dieser wird von innen hineingezogen – so sind sie im Winter gut geschützt.

So, und hier noch ein paar weitere Facts über die Murmeltiere.

Möchtet auch ihr die süßen Kerlchen einmal live erleben? Dann notiert euch den Besuch auf eurer „Filzmoos Highlight Liste“ für nächstes Jahr. 😉

Hier noch ein paar Tipps für die erfolgreiche Sichtung in der Natur:

  • Einer der wichtigsten Tipps ist, geduldig zu sein. Murmeltiere sind eigentlich scheue Tiere und benötigen Zeit, um aus ihren Bauten zu kommen und sich in Sicherheit zu fühlen
  • Eine ruhige Position in ausreichender Entfernung ist daher wichtig, um die Tiere nicht zu verängstigen
  • Achtet auch auf die Wetterbedingungen – sie sind nämlich kälteangepasst und halten sich bei tieferen Temperaturen länger draußen auf.
  • Die Murmeltiere lieben Karotten, Äpfel und Erdnüsse mit Schale. 😉

ABER BITTE ACHTET DARAUF:

Es sind wild lebende Tiere und ihr Verhalten ist nicht vorhersehbar. Beachtet bitte, dass diese Tiere sehr sensibel auf alle Einflüsse in der Natur reagieren.
UND: Nach 16.00 Uhr sind die Murmeltiere im Feierabendmodus – und den gönnen wir ihnen natürlich auch! DANKE!